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Bahnhofstraße 2
02692 Großpostwitz
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(obwohl tags zuvor noch gänzlich anders vorhergesagt) durften wir am 21.05.2025 die Einweihung des Gesundheitszentrums Großpostwitz begehen. Unserer Einladung waren ein großer Teil der mit der Bauvorbereitung und Baudurchführung Befassten gefolgt. Begrüßen durfte ich die 2. Beigeordnetes des Landrates, Frau Dr. Reinisch, in Vertretung des Landrates sowie einige Bürgermeisterkollegen aus den benachbarten Städten und Gemeinden. Der Großpostwitzer Posaunenchor umrahmte die Feierstunde in gewohnt hoher Qualität.
Nach einigen Grußworten weihten die Pfarrer unserer evangelisch-lutherischen und unserer katholischen Kirchgemeinden das Bauwerk für seine neue Bestimmung. Im Anschluss stand das Gebäude samt aller Nutzungseinheiten für jeden, der das mochte, zur Besichtigung offen und erhielt viel Lob.
Genauso, wie ich Sie bereits in den zurückliegenden Jahren an den jeweiligen Entwicklungen zum Umbau des ehemaligen Gemeindeamtes teilhaben ließ, ist es nun nur angemessen, hier meine bei der Einweihung vorgetragene Festrede zum Abdruck zu bringen:
„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
ich heiße Sie alle recht herzlich willkommen am neuen Gesundheitszentrum Großpostwitz.
Gestatten Sie mir zum Beginn einen kleinen Ausflug in die Geschichte.
Großpostwitz hatte nach Göda mindestens die zweitälteste Schule im Budissiner Land, denn bereits 1517 - man bedenke, das war vor mehr als einem halben Jahrtausend - ist nachweisbar, dass Ausgaben für eine schon bestehende Schule aus der Kirchenkasse bezahlt wurden.
Nach einem Spatenstich im Jahre 1877 weihte man am 31. Mai 1880 (vor 145 Jahren) an dieser Stelle die evangelische Schule. Sie hatte 4 Unterrichtsräume + 4 Lehrerwohnungen.
Als 1929 die zwischenzeitlich neu erbaute Lessingschule die Schulfunktion übernahm, zog die Ortskrankenkasse und die Berufsschule zur landwirtschaftlichen Weiterbildung in das Gebäude ein.
Durch die Eingliederungen vieler Ortsteile von den 1930er bis in die 1950er Jahre wurde eine Gemeindeverwaltung benötigt, die hier seither arbeitete.
Später und schließlich bis ins Jahr 1994 war im Hause gleichzeitig auch die Sparkasse ansässig.
2022 zog die Gemeindeverwaltung in den ehemaligen Bahnhof um und das Haus stand für eine neue Nutzung zur Verfügung.
Der Gemeinderat Großpostwitz hatte sich schon 2021 zum Ziel gesetzt, die medizinische Grundversorgung auszubauen. Das Potenzial für eine zweite Allgemeinarztstelle sollte gehoben und die Kinderarztpraxis innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft von Singwitz nach Großpostwitz verlagert werden. Drei junge Hebammen zeigten Interesse, sich dem anzuschließen und hier gemeinschaftlich zu praktizieren. Damals war eine Inbetriebnahme ab Herbst 2022 Maßgabe!
Eine Machbarkeitsstudie zeigte, dass dies räumlich möglich wäre und wies als grobe Kostenschätzung einen Aufwand von 1,5 Mio. € aus.
So machten wir uns auf den Weg und konnten mit Unterstützung unserer Nachbargemeinden Fördermittel aus dem Programm „Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum“ (500 T€) sowie LEADER-Zuschüsse (242 T€) generieren. Schließlich rundeten wir dies mit einer KFW-Förderung (324 T€) ab. Doch eine Kreditaufnahme war unumgänglich, um die nunmehr laut Planung bei knapp 2,9 Mio. € liegenden Umbaukosten zu schultern.
Ausgerechnet im späten Sommer 2021 gerieten wir durch enorme Gewerbesteuerrückzahlungen in eine sehr schwierige Haushaltslage – die Hausaufgaben für den Gemeinderat und die Verwaltung stellten sich nochmal neu. Doch wir hatten ein klares Bild: Dieses Projekt hatte Priorität und dem ordneten wir vieles unter. Wir konsolidierten unseren Haushalt und fokussierten uns auf den Umbau. Ich bin dankbar, dass unsere Rechtsaufsicht den Überlegungen des Gemeinderates folgen konnte und trotz suboptimaler Vorzeichen die maßgebliche Kreditgenehmigung erteilte.
Nach Haushaltsgenehmigung, Planung und Ausschreibung begann ab Anfang 2023 der „nichtkonstruktive Abbruch“.
Ein weiterer Lichtblick war für uns, dass Frau Stangl sich ebenfalls in diesem Haus als Optikermeisterin engagieren wollte.
Doch bereits im April wurden erstmals die Abbrucharbeiten unterbrochen, denn der Prüfstatiker stellte fest, dass das Hängewerk im Dachgeschoss zu ertüchtigen ist, um seine Funktion erfüllen zu können.
Im Mai berechneten die Statiker massiven Nachbesserungsbedarf, doch der Prüfstatiker konnte kein abschließendes Votum abgeben, da ihm die Statik der noch zu errichtenden Zwischendecke nicht vorlag.
Erst als Mitte des Jahres 2023 das Hängewerk im Dachbereich ertüchtigt und vom Statiker abgenommen war, konnten die Entkernungsarbeiten mit vollem Einsatz weitergeführt werden
Die Statik der neuen Decke über dem Erdgeschoss lag dann zwei Monate später vor, sodass diese bestellt werden konnten.
Erst Mitte Oktober wurde die neue Decke über dem Erdgeschoss der Nordhälfte fertiggestellt.
Das Gebäude wurde danach eingerüstet und neue Fenster eingebaut. Bald ließ sich nicht mehr vermeiden, dass wir eine ungeplante Winterbauheizung in Betrieb nehmen mussten.
Im Dezember entschlossen wir uns, das Dach doch gänzlich neu zu decken – dies war erneut eine unvorhergesehene Kostenposition.
Um zusätzlichen Parkraum zu generieren, entschieden wir uns, das Nebengebäude abzubrechen. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 2023 wurde die darin befindliche öffentliche Wäschemangel ausgebaut und damit ihr historischer Betrieb beendet.
Bis Februar 2024 hatten die Rohbauer ihre wesentlichen Leistungen erbracht und verließen die Baustelle. Trockenbauer, Elektriker, Heizungsbauer und der Innenputz waren nun die Gewerke der Stunde. Ab April folgten im Außenbereich die Dachdecker und Fassadenbauer.
Im Mai gab es weitere Verzögerungen bei den Bodenlegern (aufgrund hoher Estrichfeuchte) sowie den Trockenbauern (wegen Material und Personalmangel).
Zusätzlich wurde der Einbau der Außentreppe wegen Lieferschwierigkeiten um eine Woche verschoben.
Als am späten Nachmittag des 14.06.2024 der zweite bauliche Fluchtweg vom Prüfstatiker freigegeben wurde, war die letzte Auflage der Brandschutzsachverständigen erfüllt, sodass wir die ersten drei Einheiten zum 15.06.2024 formell an unsere Mieter übergeben und zur Nutzung freigeben konnten. Seit dem 17.06.2024 begrüßten nun auf dem Gemeindeplatz 3 die Hausarztpraxis von Frau Dr. Gabriel, die Kinderarztpraxis von Frau Johanson und die SEHENSWERT Optik von Frau Stangl ihre Patienten und Kunden.
Die Bauarbeiten liefen parallel weiter. Seit 01.08.2024 bereicherten die Hebammen Stefanie Gießler, Melanie Gregor und Anna-Maria Zwahr mit ihrer Gemeinschaftspraxis Dreiklang das Angebot des Hauses.
In den nächsten Monaten liefen die Tiefbauarbeiten rings um das Gebäude. Ab Oktober war dadurch der Zugang nur über den Hintereingang, den Treppenturm oder den Fahrstuhl möglich, um die Rampe und die finale Haupteingangstreppe zu errichten
Nachdem es uns zwischenzeitlich gelang, weitere Fördermittel einzuwerben, begannen die Ausbauarbeiten des Dachgeschosses zur Ergotherapie planmäßig am 22.10.2024 mit Elektroarbeiten. Im Januar 2025 mussten wir einen Verzug konstatieren, der uns zu einer Straffung der Abläufe veranlasste. Dies gelang und pünktlich zum 01.04.2025 wurde die Praxis an die Mieter übergeben, die eine Nutzungsaufnahme für den Mai vorsahen.
Dies ist ein sehr kurzer Abriss der Geschehnisse der letzten Jahre.
Unser Vorhaben hatte erfreulich viele Unterstützer. Sie alle mussten dabei häufig folgenschwere Richtungsentscheidungen treffen. All Ihnen will ich stellvertretend für sämtliche Patienten und Kunden dieses Hauses danken.
Heute ist der Tag, Danke zu sagen, an alle Mieter, die trotz widriger Bedingungen - Monat um Monat, teils über Jahre - bei der Stange blieben und dann den Betrieb aufnahmen.
Auch aus dem Landratsamt Bautzen erfuhren wir große Unterstützung. Mein Lob gilt deshalb stellvertretend dem Kreisentwicklungsamt, dem Bauordnungsamt sowie unserer Kommunalaufsicht.
Alle Gewerke, die hier tätig waren, brachten uns mit ihrem Anteil dem Ziel näher - meist klappte die Abstimmung - trotz aller Herausforderungen: Gern arbeiten wir auch künftig wieder mit Ihnen und Euch zusammen!
Als ich Herrn Jäkel und sein Büro Bauplanung Oberlausitz vor reichlich 4 Jahren gewinnen konnte, den planerischen Staffelstab zu übernehmen, waren wir uns klar darüber, dass uns eine Herausforderung bevorstand. Dass sie so intensiv würde, vermochte ich seinerzeit nicht einzuschätzen. Ähnlich standen die Zeichen im Zusammenspiel mit unseren Fachplanern, dem Büro Lehner und Sachse sowie Herrn Giesel. Herzlichen Dank für die Begleitung.
Im Bauamt war Peter Janda die Person, bei dem alle Informationen zusammenliefen und der die Bauherrenfunktion jederzeit gut aussteuerte. Sebastian Mende hatte sich maßgeblich bei der Fördermitteleinwerbung eingebracht und somit das Werk erst ermöglicht. Auch unsere Finanzverwaltung möchte ich ins Rampenlicht holen: Ohne ihre konsequente Herangehensweise hätten wir die Priorisierung nicht umsetzen können.
Es wird mir nicht gelingen, alle zu erwähnen, die zu diesem Werk beigetragen haben.
Doch allen am Bau Beteiligten sei - insbesondere den Gemeinderäten und Gemeinderätinnen - Dank gesagt, darüber hinaus meiner Verwaltung, dem Bauhof – Ihnen allen, die diesen schöpferischen Prozess mit Durchhaltevermögen und Kreativität über mehrere Jahre gestalteten und zum Teil mit mir auch aushalten mussten.
Ich freue mich, dass das Haus derart gut in unserer Bevölkerung angenommen wird und wünsche allen Patienten, Kunden und weiteren Besuchern, das unser Gesundheitszentrum Großpostwitz lange seinen neuen Zweck erfüllen möge.“
Nachdem dieses für Großpostwitz und das Umland wichtige Vorhaben nunmehr abgeschlossen ist, gehen uns die Aufgaben keinesfalls aus. Unser aktuell größtes Bauvorhaben ist die Sanierung der Spreebrücke auf der Bahnhofstraße. Und wieder muss man konstatieren: Wir bauen im Bestand! Trotz aller Beprobungen im Vorfeld erlebten wir im Bauverlauf bereits einige Überraschungen, die andere Arbeitsweisen, andere Technik- und Zeitläufe und voraussichtlich auch andere Kostenansätze erfordern, als in der Planung angenommen. Nachdem mittlerweile der größte Teil des Brückenüberbaus abgetragen ist, begannen Mitte Mai die Rekonstruktionsarbeiten an den Sandsteinen des Brückengrundkörpers. Dies ist Voraussetzung, um anschließend mit dem Neuaufbau einschließlich Fahrbahn beginnen zu können.
Ganz in der Nähe, im Spreetal, war das zweite Hexenbrennen samt Frühschoppen am Folgetag sehr gut besucht. Gleiches gilt für das Hexenbrennen in Eulowitz.
Am 14.05.2025 lud der Männergesangverein Großpostwitz e.V. gemeinsam mit dem Angelsportverein 92 Großpostwitz/Obergurig e.V. zu „Großpostwitz trifft sich“ auf den Bahnsteig am Verwaltungszentrum ein und der Einladung folgten wieder viele Gäste. Am 18.05.2025 fand der traditionelle Rundwandertag statt. Trotz durchwachsenen Wetters machte sich eine beachtliche Wanderschar auf den Weg. Die Hummelburg feierte schließlich am 23.05.2025 ihr Kinderfest und hatte dieses wieder mit tollen Einfällen und vielen Mitwirkenden lange vorbereitet. Allen organisierenden Vereinen und Freiwilligen sei für die genannten Veranstaltungen herzlich Dank gesagt.
Die ambulante Hauskrankenpflege Pesta GmbH beging, ebenfalls am 23.05.2025, mit einem Tag der offenen Tür das 20. Jubiläum des Unternehmens. Wir gratulieren dazu noch einmal und sind stolz, dass die vielen Mitarbeiter mit ihren Einsatzfahrzeugen Großpostwitz weit über das Gemeindegebiet hinaus gut vertreten. Alles Gute!
Nach Pfingsten wird die Zeit recht schnell vergehen und dann beginnen bereits Ende Juni die Sommerfreien. Deshalb wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern samt Lehrerschaft einen guten Schlussspurt und danach allen Familien einen erlebnisreichen und erholsamen Ferienbeginn.
Ihr Bürgermeister Markus Michauk