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"Wem nützt es?"

fragte schon der römische Politiker, Schriftsteller und Rechtsanwalt Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.) und ordnete damit das Handeln damals politisch Verantwortlicher ein. Diese Frage ist (wohlgemerkt: rund 2100 Jahre später!) so aktuell, dass man erschrickt, wie wenig sich die Menschheit in diesen zwei Jahrtausenden entwickelte. Rom war ein Imperium, also ein großes Staatsgebiet unter dem Befehl eines einzigen Herrschers. Unter diesem aber gab es Machtkämpfe, Intrigen und Geschäftemacher, die die staatliche Ordnung unterwanderten. Auch heute gibt es mächtige Staaten oder Staatenbünde, die jeweils der Befehlsgewalt einzelner Personen unterstehen. Zum Teil konkurrieren sie miteinander oder stehen sich gar feindlich gegenüber. Die Schwächung der staatlichen Ordnung in einem dieser Machtbereiche gereicht dem Konkurrenten zum Vorteil und verändert das Machtgefüge. „Wem nützt es?“ sollten wir uns deshalb beispielsweise fragen bei Stichworten wie:

  • Verbrenner-Aus
  • Chip-, Öl- oder Erdgasembargo
  • Zeitenwende
  • Wärmepumpen-Ziel und Heizungsverbot
  • Atomwaffenstationierung bei Verbündeten

Die Antworten wären im alten Rom vielfältig gewesen und sie sind es auch heute. Gleich bleibt, dass für jegliche politische Entscheidung das Volk bezahlen muss, mit Geld, Schweiß oder sogar mit Blut. Gerade deshalb sind auch die folgenden, weisen Worte Ciceros hochmodern: „Der Staatshaushalt muss ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen verringert, die Arroganz der Behörden muss gemäßigt und kontrolliert werden. Die Zahlungen an ausländische Regierungen müssen reduziert werden, wenn der Staat nicht bankrottgehen soll. Die Leute sollen wieder lernen zu arbeiten, statt auf öffentliche Rechnung zu leben.“ Jeden einzelnen dieser Sätze kann man mit unserer Lebenswirklichkeit abgleichen. Meiner Einschätzung nach haben wir - freundlich ausgedrückt - „deutliches Entwicklungspotential“. Wir werden uns jedoch nicht feige darauf zurückziehen, „die da oben“ zu kritisieren. Wie immer sehe ich uns als Teil des großen Ganzen und für die Gemeinde Großpostwitz werden wir deshalb in der Aprilsitzung einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2023 zur Abstimmung vorlegen. Dieser sieht keine neuen Schulden (erst recht keine „Sondervermögen“!) vor. Natürlich zahlen wir nichts an ausländische Regierungen. Dennoch tragen wir die Lasten der Aufgaben unseres Landkreises mit. Da diese auch ihn überfordern, wird voraussichtlich die Kreisumlage um 2 Prozentpunkte angehoben. Für Großpostwitz bedeutet dies Mehraufwendungen von rund 70 T€. Ein wesentlicher Grund hierfür sind viele soziale Leistungen, die bundesgesetzlich neu geregelt wurden. Sie sind aber hier an der Basis umzusetzen und verursachen Aufwand in Geld, das uns für andere Dinge nicht mehr zur Verfügung steht. Nun will ich Sie nicht weiter mit Zahlen langweilen, sondern ein wenig aus dem Leben der Gemeinde berichten. Der Umbau des ehemaligen Großpostwitzer Gemeindeamtes zu Praxen läuft planmäßig. Das Los „nichtkonstruktiver Abbruch“ ist abgeschlossen. Die Rohbauarbeiten begannen in der letzten Märzwoche. Gleichzeitig starteten die Erdsondenbohrungen für die Wärmepumpe. Erfreulicherweise fruchtete auch mein Aufruf im letzten Amtsblatt, dass sich Interessenten zu den „Ausbaureserven“ melden mögen. Die Zeichen stehen nun gut, dass ein Optikergeschäft das Angebot des Hauses bereichern könnte. In der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen wir, den Verkauf des Grundstückes des „ehemaligen Schlecker“ zu bezuschlagen. Voraussetzung war, dass der Investor sich verpflichtet, dort ein neues Gebäude zu errichten, das mindestens eine Apotheke beherbergt. Es wäre sehr gut, wenn wir mit diesem Projekt das Gesamtangebotspaket des Ortszentrums abrunden könnten. Seit 03.03.2023 haben wir jeweils Mittwoch und Freitag einen Gemüsehändler im Ortszentrum von Großpostwitz. Wir haben zunächst den Gemeindeplatz als Standort ausgewählt. Dies wird hervorragend angenommen und es macht Spaß, die vielen Einkäufer und damit Leben auf dem Platz zu sehen. So wie sich damit – bildlich gesprochen - eine neue Tür öffnet, schließt sich wohl im Herbst auch eine Tür für unsere Gemeinde. Herr Krumbholz kündigte das Mietverhältnis für das „Erbgericht in Eulowitz“. Ich bedauere das sehr, respektiere aber seine Entscheidung und bin dankbar für all die Jahre, in denen er und seine Familie das gastronomische Leben unserer Gemeinde bereicherte. Gemeinsam wollen wir uns nun bemühen, möglichst zeitnah einen neuen Betreiber zu suchen, um im besten Fall eine gleitende Übernahme zu ermöglichen. Bitte helfen Sie uns dabei! Wir sind über jeden Hinweis dankbar, der den Weiterbetrieb dieses für Eulowitz, Großpostwitz und weit darüber hinaus so wichtigen Lokals sichern kann. In Ebendörfel konnten die Arbeiten am Kinderspielplatz am Bolzplatz sichtlich fortgesetzt werden. Insgesamt wird noch etwas Zeit vergehen (Komplettierung, Fertigstellung, Abnahme etc.), doch es kommt voran. Mitte März gelang es, den Kabelschaden an der Straßenbeleuchtung des Niederdorfes zu lokalisieren. Der Bauhof behob ihn daraufhin umgehend, so dass die Beleuchtung wieder voll in Betrieb gehen konnte. Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am 17.03.2023 schloss das Jahr 2022 formell ab. Nach der tatsächlichen Feuerwehrversammlung mit Jahresberichten, Beförderungen und Auszeichnungen ging der Abend in eine Dankeschön-Veranstaltung für alle über, samt der besseren Hälften der Kameradinnen und Kameraden. Es war ein sehr schöner Abend. Ich bedankte mich für den hohen persönlichen Einsatz eines jeden Einzelnen für den Schutz unserer Gemeinde und wünschte ihnen und uns allen, dass die „die Kameraden aus allen Einsätzen gesund zurückkehren mögen!“ Mit dem April erwartet uns nun endlich auch wieder der Frühling, die Kraft der Sonne und das erwachende Leben in der Natur. Möge uns alle diese gute Grundstimmung begleiten und uns stärken. Wenn wohl auch nur eine Hoffnung, so ist der Wunsch doch frei, dass das Osterfest ein Fest des Friedens für diese Erde werde.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Ostern und eine gute Zeit mit Ihren Familien!

Ihr Bürgermeister,
Markus Michauk

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